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Johannes Seitz – Evangelist und Seelsorger

Ãœberarbeitete Neuauflage:

Cover Johannes Seitz mid

ISBN 978-3-939075-75-2

Vorwort zur Neuauflage:

Vor 101 Jahren – am 4. Juli 1922 – war das ereignisreiche Leben dieses Mannes, den heute fast niemand mehr kennt, mit 83 Jahren an sein Ziel gekommen.

Johannes Seitz wurde am 6. Februar 1839 in dem Schwarzwalddörfchen Neuweiler geboren, das damals um die 500 Einwohner zählte.

Als ältester Sohn eines Bauern hätte er wie damals üblich den Hof übernehmen sollen – sein Weg schien vorgezeichnet. So hätte er wohl sein ganzes Leben an diesem idyllischen Fleckchen Erde zwischen grünen Wiesen und Schwarzwaldtannen verbracht.  Und bestimmt hätte er es auch als Bauer zu etwas gebracht und wäre zu einem einflussreichen Mann im Dorf und in der näheren Umgebung geworden. Aber es kam ganz anders und sein Weg führte ihn durchs ganze Land, nach Palästina und schließlich nach Sachsen, Ostpreußen und Thüringen.

Der bekannte Evangelist Ernst Modersohn schrieb über ihn: “Unter den vielen Menschen, durch die Gott mich segnete, ragt eine hohe Gestalt empor, eine apostolische Persönlichkeit, der langjährige Hausvater des Erholungsheims in Teichwolframsdorf, Johannes Seitz.”

Eine “apostolische Persönlichkeit”, ja eine solche hatte Johannes Seitz in seiner Jugendzeit in Möttlingen in Pfarrer Blumhardt erlebt. Der hatte seine Familie und Jugendzeit geprägt – und danach hat sich auch Johannes Seitz zeit seines Lebens ausgestreckt. Er wollte auch ein solches Leben in der Gegenwart Gottes führen. Er wollte wie Blumhardt Gott dienen und großes von seinem Gott erwarten. Und offensichtlich ist er dabei selbst auch ein solch apostolischer Mensch geworden.

Man kann nur staunen, wenn man seine Lebensgeschichte liest, was er mit Gott erlebt hat – und was Gott durch ihn gewirkt hat. So ist er dann später in Ostdeutschland ein Bahnbrecher der Evangelisation geworden, wie Elias Schrenk im Westen. 

Mit der Gründung des “Reichsbrüderbundes”, einem Gemeinschafts- verband, an der er maßgeblich beteiligt war, wurden die zum Glauben gekommenen gesammelt und dauerhaft begleitet. Dieser Verband hat Evangelisten angestellt und die Arbeit im Osten Deutschlands und in Württemberg ausgeweitet. Auch in unserem Teil-Ort von Bad Wildbad waren von 1910 bis 1930 Evangelisten des Reichsbrüderbundes stationiert und haben eine segensreiche Arbeit getan. In Württemberg besteht noch heute der “Württembergische Christusbund e.V.”, der auf den Reichsbrüderbund zurückgeht und derzeit Gemeinschaften an über 40 Orten umfasst. 

Ein weiteres Werk, das heute noch besteht und auf Johannes Seitz und Martin Blaich zurückgeht ist die Evangelische Karmelmission. Von den wundersamen Anfängen dieser Missionsarbeit in Palästina berichtet Johannes Seitz in diesem Buch. Seither ist sicher noch vieles geschehen, worüber man staunen könnte. Heute arbeiten in über 20 islamischen Ländern mehr als 200 einheimische Mitarbeiter für die Evangelische Karmelmission.

Später, als Johannes Seitz mit etwa 50 Jahren sein erstes Erholungs- und Seelsorgeheim in Preußisch-Bahnau gründete, hatte er wieder Blumhardt und Bad Boll vor Augen – und wollte auch im Osten Deutschlands die Möglichkeit eines solchen Ortes der Seelsorge und des Gebets schaffen. Weitere solche Seelsorgehäuser entstanden in Limbach (Sachsen) und schließlich in Teichwolframsdorf (Thüringen), da immer mehr Platz nötig wurde. Hier hat der Glaube offenbar großes von Gott erwartet und wunderbare Gebetserhörungen erlebt.

Eine apostolische Persönlichkeit – bei aller Schlichtheit und Nüchternheit. Es ging Johannes Seitz nie darum, groß zu werden und in irgendeiner Form Macht zu haben. Er war ein Diener, der seinem Gott dienen wollte. Er war ein Beter, der alles von seinem Herrn erwartete. Er war ein Bruder unter Brüdern, nicht der Leiter, der nach eigenem Ermessen bestimmen wollte.

Und er war einer, der damit gerungen hat, den richtigen Weg – Gottes Weg – zu gehen. So musste er auch erkennen, dass er auf Irrwegen war und andere Wege einschlagen. Dies bewog ihn, als ihm klar wurde, dass die “Tempelgesellschaft” eine nicht mehr tragbare Entwicklung nahm, diese zu verlassen. Und das obwohl er als einer der künftigen Leiter für die “Tempelgesellschaft” vorgesehen war. Zusammen mit Martin Blaich, der ihn in die Tempelgesellschaft gerufen hatte, trennte er sich nach etwa 15 Jahren von ihr. Später als die Vorgänge um die Pfingstbewegung die Gemeinschaftsarbeit in Deutschland erschütterten, erkannte er einen Irrweg und wurde zu einem Mahner gegen die Unnüchternheit, Schwärmerei, geistliche Anmaßung und Ãœberheblichkeit.

Seine Erfahrungen mit verschiedenen religiösen Irrwegen sind für unsere Zeit mit all ihren geistlichen Strömungen und aller Beliebigkeit nach wie vor wegweisend und erstaunlich aktuell. 

Die “Erinnerungen und Erfahrungen” veröffentlichte Johannes Seitz 1919, als er mit 80 Jahren auf ein langes Leben im Dienst seines Gottes zurückblicken konnte. Die dritte erweiterte Auflage war kurz vor seinem Tod im Juni 1922 fertig.

Diese dritte Auflage legen wir nun in sprachlich leicht überarbeiteter Form neu auf und hoffen, dass auch unsere Zeit von dieser apostolischen und doch schlichten Persönlichkeit lernen kann und gesegnet wird.

Im Herbst 2023, Verlag Linea
 

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