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Philipp Friedrich Hiller –
           der geistliche Dichter Württembergs ...

Liederkästlein min

ISBN 978-3-939075-01-1

Brecht

ISBN 978-3-939075-02-8

Philipp Friedrich Hiller war der bedeutendste Liederdichter des württembergischen Pietismus. Man hat ihn deswegen schon den schwäbischen Paul Gerhardt genannt. Geboren wurde Hiller am 6. Januar 1699 als Pfarrerssohn in Mühlhausen an der Enz, er starb mit 70 Jahren am 24. April 1769 in Steinheim bei Heidenheim.

Der Junge wurde früh Waise – als er fünf Jahre alt war, starb sein Vater. Der zweite Mann seiner Mutter ermöglichte ihm den Besuch der Lateinschule in Vaihingen an der Enz und anschließend ab 1713 der Klosterschule Denkendorf. In Denkendorf kam es zu einer tiefgreifenden Begegnung mit Johann Albrecht Bengel – aus der eine lebenslange Verbundenheit des Lehrers und des Schülers erwuchs. Schon dort in der Klosterschule fiel der Pfarrerssohn durch seine musikalische und dichterische Begabung auf. Ab 1716 besuchte er dann die Klosterschule in Maulbronn und bezog 1719 das Theologische Stift in Tübingen.

Eine Zeit lang war Hiller Vikar in Schweigern, ging dann als Hauslehrer nach Nürnberg, wo er von 1729-31 blieb. Ende 1731 kam Hiller dann als Vikar nach Hessigheim am Neckar. Die dortige Pfarrerstochter wurde 1732 seine Frau. Hiller war als Pfarrer in Neckargröningen, Mühlhausen an der Enz und seit 1748 in Steinheim bei Heidenheim. Hier nahm ihn Gott in seine Schule, mancherlei Krankheitsnot in der Familie kam auf. Seine Frau, die Mutter von sieben Kindern war, wurde mehrmals schwer krank sodass man nicht mit ihrem Überleben rechnen konnte. Hiller selbst traf 1751 der schwere Schlag, dass er infolge eines Halsleidens innerhalb kurzer Zeit trotz aller ärztlichen Bemühungen seine Stimme verlor. Seine Predigttätigkeit konnte er hierdurch nicht mehr ausüben. Indem er einen Vikar einstellte konnte er seine Stelle behalten und übte weiter die Seelsorge aus. Nun nutzte er die Zeit zu vertieftem Bibelstudium und zu seinem dichterischen Arbeiten.

In diesen dunklen Führungen, schrieb er im Oktober 1751 an Johann Albrecht Bengel: „Ich bin eine Zeit her in so schweren Anfechtungen, dass sie mir bisweilen übermenschlich zu sein scheinen. Ich bete, ich weine, ich schütte mein Herz aus, flehe um Wiedererlangung meiner Stimme. ... Von den täglich sich wiederholenden Kämpfen will ich keine weiteren Worte machen. Aber das kann ich nicht unterlassen, Dich herzlich zu bitten, dass auch Du den Herrn angehst und bittest, dass er, der größer ist als mein Herz, mich seines Willens gewiss mache, sei es durch seine Hilfe, sei es, dass er mir aus seinem Worte Weisheit gebe zum Dulden (Jak. 1,5), sei es durch Deinen Rat oder Deinen Trost oder Deine Belehrung.“

Als Schüler Bengels war Hiller ein Schrifttheologe, der sich ganz auf die Bibel als Gottes geoffenbartes Wort an uns Menschen bezog. Im Gegensatz zu manchen anderen in Württemberg, und auch Bengel selbst, suchte er nicht spekulative und außerordentliche Aussagen in Gottes Wort, sondern Jesus den Retter – den der das Licht ins Leben bringt: „Das Suchen (in der Schrift) ist gut, und das Finden ist gewiss. Man muss aber in diesem unvergleichlichen Buch das Zeugnis von Jesus suchen. Wer Jesus nicht sucht, der bleibt in der Finsternis, und wer ihn anderwärts als da sucht, der findet ihn nirgends.“

 

Auf Bitten von Freunden dichtete er sein "Geistliches Liederkästlein". Durch diese Lieder wurde er einer der großen Lehrer von Kirche und Pietismus in Württemberg und ein Multiplikator der Theologie Bengels. Der erste Teil des Liederkästleins erschien 1762. In der Vorrede sagte Hiller: "Mir ist's eine Freude, an dem Worte Gottes irgend besonders zu dienen, da ich es im Öffentlichen nun nicht mehr tun kann. - Ich vermeinte, dass wir an solchen Liedern, die eigentlich vom Lob Gottes handeln, in Gesangbüchern und sonst keinen Ãœberfluss haben.“

Im ersten Teil folgt einem Bibelvers je ein kurzer Gedanke dem ein Lied meist mit zwei bis sieben Strophen folgt, die hauptsächlich auf die Anbetung Gottes, auf das Lob seiner Eigenschaften sowie seine Worte und Wohltaten gerichtet sind. Der zweite Teil erschien 1767. Hauptinhalt ist das Erwarten der Zukunft unseres Heilandes Jesus Christus. Wiederum ist er aufgebaut aus einem Bibelvers mit kurzer Bemerkung und einem Lied. Am Ende enthält das Liederkästlein je ein Morgen- und Abendgebet nach den sieben Bitten des Vaterunsers für jeden Wochentag.

 Zu den bekanntesten Liedern Hillers gehören:

"Wir warten dein, o Gottes Sohn, und lieben dein Erscheinen" (EG 152; EKG 123); "Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, deren ich nicht wert" (EG 355; EKG 277); "Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig" (EG 123; EKG 96). Im Evangelischen Kirchengesangbuch waren insgesamt 23 Lieder von Philipp Friedrich Hiller vertreten im Evangelischen Gesangbuch sind es noch 8 von den insgesamt 1073 Liedern, die er gedichtet hat.

 

Martin Brecht (Hrsg.): Gott ist mein Lobgesang 

Zum 300. Geburtstag Philipp Friedrich Hiller erschien dieser Sammelband, der sich mit Leben, Werk und Wirkung Hillers beschäftigt. Das Buch beleuchtet Hiller und Aspekte des Pietismus in theologischer, geschichtlicher und auch praktischer Bedeutung. Es zeichnet ein Bild von Hiller, seiner Zeit und den Nachwirkungen seiner Dichtung. Der Inhalt gliedert sich wie folgt:

 

        Vorwort Martin Brecht ....................................... Seite 5

        Teil I Der Dichter, der Pfarrer, der Theologe

        Walter Stäbler: Philipp Friedrich Hiller –
        Leben und Wirken als Theologe, Prediger,
        Dichter, und Sänger des Glaubens ..................... Seite 11

        Thilo Dinkel: Die Familien Hiller und
        Schickard ........................................................ Seite 44

        Wolfgang Schöllkopf: Hiller, Halle und Herrnhut –
        der Pietismus und das neue Lied ........................ Seite 63

        Wolfgang Wischmeyer: Philipp Friedrich Hiller –
        ein Dichtertheologe und ein Kirchenreformer ....... Seite 78

        Martin Brecht: Philipp Friedich Hillers Geist-
        liches Liederkästlein. Einführung – Bestands-
        aufnahme – Empfehlung .................................... Seite 87

        Reinhard Breymayer; Von Hiller zu Hölderlin –
        das Netzwerk altwürttembergischer Ehrbarkeit
        als Vermittler pietistischer Traditionen ................ Seite 138

        Teil II Erfahrungen und Nachwirkungen

        Günther J. Matthia: Ein Schatz im Gepäck der
        Auswanderer ................................................... Seite 166

        Philipp Friedrich Hiller und die Pregizer Gemein-
        schaft – Erfahrungen und Erlebnisse mit seinen
        Liedern ........................................................... Seite 172

        Gerhard Lutz: Brief an Philipp Friedrich Hiller ....... Seite 195

        Helmut Bentz: Ein Ort Erinnert sich. Philipp
        Friedrich Hiller und Steinheim am Albuch ............. Seite 199

Zu Philipp Friedrich Hiller sind unter “Einkaufen” folgende weiteren Bücher erhältlich:

Hiller40 klein
hehl klein

Philipp Friedrich Hiller – Das Wort und Christus in dem Wort. Ausgewählte Betrachtungen und Lieder von Hiller mit Einführungen und Anmerkungen von Irmgard Scheffbuch-Weth. Neben Liedern Hillers enthält das Buch Gedanken über das Wort und das Christuszeugnis im Alten Testament aus Hillers theologischen Schriften sowie Beispiele für Hillers Schrifterklärung.

Werner Hehl: Johann Albrecht Bengel. Eine Biographie über Johann Albrecht Bengel, der der theologische Lehrer Hillers (und des schwäbischen Pietismus) war, der Hiller die entscheidenden Impulse zu intensivem Schriftstudium gab, und der entscheidend Hillers Leben und Werk prägte.

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